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Vulkanausbruch auf St Vincent Artikel in der Trans Ocean

 

Wie wir jetzt am Dienstag den 6.4 wieder in der Blue Lagoon ankamen war eine deutlich höhere Anspannung zu bemerken. Die Insel war mittlerweile von der Regierung in drei Zonen (rot, gelb, grün) aufgeteilt worden und mit dem Ausbruch wurde in der näheren Zukunft gerechnet. Trotzdem und nach Rücksprache mit den lokalen Behörden hat Sönke seine Flüge gebucht und am Mittwoch seine Ausreise Covid Test abgelegt. Danach war Daumendrücken angesagt.  Am Donnerstagnachmittag wurde es dann urplötzlich richtig hektisch in der Marina. Etliche Schiffe verließen die Marina und mit dem Ausbruch wurde jetzt innerhalb der nächsten paar Stunden gerechnet und so passierte es dann auch. Plötzlich war eine riesige Asche Wolke zu sehen und wir bekamen Bilder von befreundeten Yachten vom Ausbruch zu geschickt. Zeitgleich wurden in der Marina der Betrieb eingestellt und die Restaurants geschlossen. Zeitgleich hatte die Evakuierung der roten Zone begonnen.

Hierzu wurden auch einige Kreuzfahrtschiffe eingesetzt. Die meisten Yachten haben sich zunächst auf die nächste Insel nach Bequia verlegt. Wir hatten kurzzeitig überlegt nach Barbados zu segeln damit Sönke dort seinen Flug nach London erreichen könnte. Die Idee haben wir dann. Zum Glück verworfen – 100 Meilen gegen an waren nicht besonders reizvoll. Zumal dann später der Flughafen in Barbados zeitgleich mit dem in St Vincent geschlossen wurde.

 

Donnerstagnacht und Freitag tagsüber passierte zunächst nicht viel, außer dass sich der Himmel immer mehr verdunkelte und einige völlig verdreckte mit Lavaasche bedeckte Schiff aus dem Norden reinkamen. Interessant war auch, dass plötzlich das Wasser aus den Wasserhähnen braun verfärbt und nicht mehr genießbar war.

 

Wir haben dann lange hin und her überlegt und uns entschieden die Lagune noch bei Tageslicht zu verlassen das ist, ohne einen lokalen Guide nachts wirklich nicht zu empfehlen. Obwohl der Flughafen in St Vincent und auch die Flughäfen auf den Nachbarinseln mittlerweile den Betrieb eingestellt hatten wollten wir uns eine Restchance erhalten das Sönke am Sonnabendmorgen seinen Flieger bekommen könnte. Wir entschieden uns daher an eine Mooring außerhalb der Lagune zwischen St Vincent und Young Island zu gehen. In der Nacht begann dann der Asche Regen und die Luft war von Asche geschwängert und kaum zu atmen. Es gab in den Aschewolken eine solche Menge von Blitzen wie wir Sie vorher noch nie gesehen haben. Nachts kam dann noch die zu erwartende Stornierung alle Flüge von St Vincent und der Ascheniederschlag nahm an Dichte und Heftigkeit zu. Am nächsten Morgen war das gesamte Boot dann von einer 10 cm Ascheschicht bedeckt und auch im Schiff hatte sich überall Asche breitgemacht. Wir haben dann zunächst versucht das Schiff sauberzumachen aber das völlig aussichtslos, da die Asche schnell vom Himmel fiel als wir Sie beseitigen konnten. Sönke ist dann nach Kingston gefahren, um einzukaufen und das war wirklich erschreckend. Man konnte kaum weiter als 25 Meter sehen und es sah aus als ob Schnee gefallen wäre. Die meisten Geschäfte waren geschlossen und der Supermarkt war gestopft voll, die Leute haben alles leergekauft. Insbesondere Wasser war überhaupt nicht mehr zu bekommen und aufgrund der Verschmutzung des Trinkwassers ist das sicher zur Zeit in St Vincent das größte Problem neben den Zerstörungen die der Vulcan im Norden direkt verursacht hat.

Wir haben einiges an Vorräten ergänzen können und sind eine Nacht vor Anker vor der Insel Mystique gelegen. Aber hier waren Ascheniederschlag und Schwell so heftig, dass wir uns dann final am Sonntag entschlossen haben nach Canouan zu segeln und in die Gloussy Bay Marina zu gehen. Hier haben wir dann einen ganzen Tag zu dritt das Boot von außen mit Hilfe eines Hochdruckreinigers und von Ihnen mit 2 fleißigen Bienchen wieder in einen akzeptablen Zustand zu versetzen.

Man glaubt überhaupt nicht in welche Ritzen der Staub vorgedrungen ist. Wir werden sicher von dieser Asche noch eine Weile an diese Zeit in St Vincent erinnert werden.

 

Aber alles in Allem haben wir Glückgehabt auf einem Schiff zu sein mit genügend großen Wasservorräten und einem Watermaker den wir allerdings aufgrund der Ascheniederschläge dort nicht eingesetzt haben. Den Bewohnern in St Vincent ging es da bei weitem nicht so gut und gerade die Wasserknappheit ist für die Evakuierten aus dem Nordteil der Insel ein großes Problem.

 

Heute Morgen am Di den 13.04 ist der Souffriere nochmal ausgebrochen und laut Auskunft der lokalen Behörden ist ein Ende der Aktivitäten nicht in Sicht. Ganz im Gegenteil es wird damit gerrechnet das der wirklich große Ausbruch noch bevorsteht. Wir von der Pamina werden jedenfalls Morgen oder Übermorgen unsere Reise in Richtung Panama fortsetzen und das Paradies der Grenadinen verlassen.

 

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